nachtschattenwachsen
wachwerdend mich
träumend noch
an eine große warme hand geklammert,
die meine hielt.
eine wand zwischen mir und wärme und hand
übelkeit angesichts
neutag
und
losgelassenheit.
heut abend ist das leben erbärmlich
nur erbarmt sich keiner.
am betrunkensten und doch klarer als die eltern.
hilflos. suchend ferne alte taue, die auch nicht mehr halten konnten.
das bett wartet mit den träumen wo ich gejagt werde und verfolgt.
nichts ist gut. um ehrlich zu sein.
die eltern lieblos, wo her soll aus mir was kommen?
kein resümeh.
kein standort.
ich bin alt. vielleicht werde ich weise, vielleicht wahnsinnig. vielleicht unauffällig normal irgendwie.
nichts, was vorherzusehen wäre.
jeden tag könnte man anderes vermuten.
muß ich daran vergehen, die leben meiner eltern zu retten?
und wenn ich nicht daran zu vergehen sollte und das wüßte, wäre es dann mehr noch meine aufgabe??
kann ich für mich gewinnen, wenn ich SIE glücklich machen kann?
kann ich überhaupt?
oder hat ER recht, kann ich nichts machen in sachen glück, habe ich nur verspätetes helfersyndrom und kann mir die ohren nicht zum rechten zeitpunkt zuhalten.
einen gruß an die da draußen, die wachen und die schlummernden.
einen an ihn danach.
ohne netz, das ganze leben
ver dammt.
heut nacht werd ich ihnen mehr verhökern als nur mein wams, wenn es nur erforderlich werden sollte. ich geb es hin. was immer. nehmt. kauft. freut euch dran an körper geist und wöbchen. weg damit. es ist ohne nachwirkung
war diese nacht auf dem programm.
seit an seit mit dem nöck liegend träumte ich mich in sonnige auen.
eine überraschungsfeier für mich, mit so viel essen, daß ich mißtrauisch wurde. tatsächlich war es keine einfache feier, nein, ich sollte heiraten. hätte davon wissen müssen. viele liebe und ungeahnte gäste von weit weg räumlich wie gedacht. der gatte in spe (tatsächlich der ehemann einer freundin, verwirrend, aber da idealtypus beziehung beruhigend erklärlich) erklärte sich trotz meiner mißtrauischen nachfrage, ob er tatsächlich ja zu sagen gedächte gleich, daß er ernstlich verliebt wäre.
erinnerte mich an gemeinsame szenen. die erinnerung an bestimmte szenen träumte ich denn auch gleich mit.
daß man sich erinnerungen erträumen kann!
dies fand statt auf einem spaziergang, es mußte noch ein gespräch mit dem priester erfolgen.
ich war aber nicht mehr fraglich, ich hätte es angenommen alles.auf dem weg auch ein hase rechterhand, auf den ich den jungen mann aufmerksam machte.
der priester wartete im haus meiner großmutter. deren garten plötzlich in weißer blumenpracht alles hyazinthen und tulpen.
dort angekommen verblasste alles, ich war nicht korrekt gekleidet, der priester wartete und ein blick in den spiegel zeigte mir ein sonnenverbranntes gesicht, bläschen und allergiegeplusterte lippen.
aber mehr weiß ich kaum noch.
ob ich meinen führte oder beritt.
ob ich zärtlichkeit empfand für die großen runden füße mit den glatten sohlen. oder sorge und angst, mir könne etwas geschehen.
es ging steil bergab, da weiß ich daß ich auf dem elefantenrücken saß. über eine brücke aus holz. die hielt stand.
ein treffen mit unbekannten alten freunden, eine auslosung für eine art rollenspiel sollte stattfinden. um einen brunnen herum oder ein loch.
außerdem weiß ich noch:
ein baumumstandenes weites wiesenfeld, dunkel.
zu bekletternde lianen. boden nicht berühren, war da wasser?
da bin ich im morgengrauen alles noch einmal durchgegangen,
um es danach getrost mit earl grey hinunterzuspülen.
und nun: verschwunden.
war ein riesenaffe da?
ein kuß? kein echter nein.
nein. der war letzte nacht.
waren wiesen da? regen?
wiese... es kommt wieder...ein haus auf hohen stelzen. regen, ja. sattgrüne wiese. mit einer langen langen steige hinan die hütte.
es muß gepackt werden für eine wanderung. ich vergesse dauernd alles und weiß es. und weiß es. keine matte, kein schlafsack. und es ist keine zeit mehr.
ein schwimmbad. ein king kong im gehege, der manchmal schwimmenden gliedmaßen ausreißt, aber für publikum sorgt. eine dusche im gästeklo meiner eltern lauwarm, aber dringend.
eine wiese. mit bärenkindern. erst flucht. wenn die mutter? dann entwarnung. die mutter in gewahrsam wir mit den bärlein getollt. sommerbeginn. flauschfell und kleine krallen und luft geschwängert von liebe und sonnenstäubchen.
"gute nacht, ihr wilden vögel,
ich gehe jetzt zur ruh
und euer flügelschlagen
sei mir ein lied dazu"
eine fläche aus eisenplatten, aneinander, darauf wir, menschen, einem rätsel auf der spur. manche platten lassen sich herausnehmen, kleine aussparungen.
ich werde das rätsel lösen, ganz am rande der plattform eine kreisrunde kleine ausstanzung, aus der ich den eisendeckel abhebe. dahinter nicht das drahtgeflecht, nicht das schwankende gerüst, nein winzig klein geschehen dort wie auf einem kleinenbildschirm.
alles kommt herbei, hält die hand unter das loch und sieht sie nicht mehr.
alles kehrt sich inwendig aus. das loch hat uns herausgesaugt.
eine straße in meiner stadt, meine mutter. ich will mir nahrung kaufen, kann mich nicht entscheiden. habe hunger. an einer ecke ist es eine andere straße geworden. hinter den häusern ein wald plötzlich dunkel, nur ein maschendrahtzaun trennt noch. weiße pfauen gluckern sich ins zwielicht, erstarren plötzlich zu kubistischen masken die kalkweiß leuchten, tiger grollen unaufhörlich näherkommend.
flucht in ein auto, alle hundert scheiben heruntergekurbelt. fahrt bergauf einen feldwaldwiesenweg im frühsommer mit tiefer furche.
wie wäre nun und da kommt uns entgegen in stampede ein riesiges nashorn gerannt kein entweichen aber das war plötzlich dann auch nur wieder ein gespinst und verrinnt
ein meer, gleise darauf, auf denen wir balancieren. ein segelschiff halbversunken.
das schiff wird bestiegen. es fliegt. ich fliege es. ich fliege mit einem schiff. hochspannungsleitungen hindern und müssen gemieden werden. mit mir sind andere. längst kein wasser mehr, wälder, regen setzt ein. wasser zur landung wird gebraucht es taucht ein kleines städtchen auf mit einem fluß moselrheinähnlich. durch ein gewirr von leitungen glückt die landung.
wollen uns in der kajüte trocknen, doch niedergelassen, ist das schiff nur eine nasse handtasche, die aufgeklappt leer und nass keinen schutz bietet. eine gute fee kann aber alles zurückzaubern. noch von land aus besehen wandelt sich das schiff wieder. ein tisch ist gedeckt mit kerzen und ein kamin verspricht wärme.
Der 'Kuss' vorletzte Nacht. Wir saßen Wange an Wange in meinem Traum. Du neigtest den Kopf ein wenig und ich wußte nicht ein und aus, als unsere Mundwinkel sich trafen.
Dann aber sprachst Du, es war nicht als Kuss gedacht, ich war ein kleiner Vogel, Du hattest etwas zwischen den Lippen, mich damit zu füttern.
außer daß wer vorgab zu ertrinken und alle erst in aufruhr waren, nicht so viel wasser diese nacht. ich aber dennoch immer nur in mein großes altrosa handtuch gewandet wandelnd. ein fest, feierliche ansprache. fühlte mich nicht wohl dort und sondierte das terrain, ein großer hof, sommer.
dann ich lag ins handtuch und eine decke gewickelt in einer regenrinne, einer breiten. dachte nur kurz, ob sie denn halten würde und sah dann die kunstvollen schmiedeeisernen befestigungen.
neben unter mit ein knorriger obstbaum, saftiggrünes gras und eine herde dicker quiekender schweine, teils rosa nur, teils mit flecken. eines wollte zum hoftor, aber ein hund hielt es davon ab.
das war wunderschön dort in der regenrinne, die sonne auf den härchen am arm wärmend durchs laub.
ich hatte plötzlich bio studiert und abschlußprüfung bei meinem alten lk-lehrer und sehr vielen studenten, die zuhörten. genetik. und ich hatte nichts gelernt.
mit einer dicken freundin war ich auf einem sehr hohen berg, eher ein turm, aber es lag schnee dort, und besah unten die menschen klein. sie sprang mehrfach die tausende von metern herab, ich sah nicht hin, weils mich gruselte, aber immer wieder war sie heil oben. ich für meinen teil
beschloß den abstieg.
auf halber höhe eine höhle, kapellenartig, hier erkannte man, daß es tatsächlich ein künstliches bauwerk war, innen mauern und verankerungen und risse in den steinen vom enormen druck.
dies wurde unser heim und die zeit verging dort und meine freundin, sie wurde dünn und dünner und die zivilisation kam immer näher an unsere höhle heran, besucher kamen, nisteten sich ein, bis man eines tages ein klo hatte und nicht mehr einfach hinausgehen konnte, bis eine siedlung an uns heranreichte und bis ein kleiner starker mann erschien, den ich vage kannte, aber der meiner war und der mich mit sich nahm, daß ich ohne blick zurück die höhle und die alten gestade verließ und in seinen wohnwagen mitkam.